Lokalbahnhof

Nicht nur der tägliche Einstieg ins Chaos

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Istanbul…!

Mai 6th, 2010 · Keine Kommentare

Vom 30. April bis zum 4. Mai war ich mit dem ESN – dem European Study Network – in Istanbul.

Eigentlich gibt es nicht viel zu sagen, nur einen Tipp: selber hinfahren!

Zu Berichten gibt es natürlich doch einiges. Gefahren sind wir mit so etwa 80 Leuten (oder vielleicht auch mehr, keine Ahnung..) in zwei Bussen. Besonders weit ist es nicht nach Istanbul – 580 km, was ungefähr der Strecke Frankfurt-Innsbruck entspricht. Da die Straßen in Bulgarien aber bekanntermaßen nicht unbedingt ganz dem westeuropäischen Ausbaustand entsprechen, benötigt man 12 Stunden – wir fuhren relativ genau von 12 Uhr nachts bis 12 Mittags. Enthalten ist aber der große Spaß einer außereuropäischen Grenzkontrolle. Bisher das erste mal, dass ich sowas erleben durfte – in Moskau war es ziemlich entspannt, da am Flughafen und die Schweiz zählt nicht. Geballte 2,5 Stunden warten, Pässe rausholen, schauen, warten…. Leider hatte einer aus unserer Delegation einen nicht-maschinenlesbaren ägyptischen Pass – bei der folgenden Kommunikation hatte der Grenzbeamte aber aus irgendeinem Grund Pakistan verstanden und versuchte eine halbe Stunde am Telefon den Pass zu bestätigen. Ein anderer hatte nur einen vorläufigen Pass aus Belgien, der erstmal auch nicht akzeptiert wurde…. am Ende ging aber alles gut.

Da es dieses Mal einfach zu viele Bilder gibt, habe ich sie in flickr hochgeladen – dort finden sich meistens noch kurze Beschreibungen. Vielleicht macht es aber mehr Spaß, Bilder und Blog gleichzeitig anzuschauen – oder abwechselnd. Das bleibt Euch überlassen… Zu den Fotos geht es hier >>

Die ersten Bilder aus der Türkei (nach der Grenzkontrolle ~ 5:00 – 7:30) waren dann aber sehr schön und nach nicht all zu langer Zeit konnten wir das erste Mal das Meer sehen. Und die Heimat war auch nicht fern – wir überholten einen Lastwagen einer Spedition mit Sitz in Istanbul und – wer hätt’s gedacht? – Offenbach am Main. Schön, dass Europa so klein ist…

Nach den letzten 250 km – für die wir dann also nur noch 4:30 gebraucht haben – kamen wir langsam nach Istanbul. Und schon der erste Eindruck ist mit wahrscheinlich nur wenigen Großstädten auf der Welt zu vergleichen. Mit fast 13 Mio. Einwohnern und schätzungsweise permanent 1 – 1,5 Mio. Touristen ist Istanbul auch einfach gigantisch – die drittgrößte Stadt der Welt. Ich hatte direkt das Gefühl das oft beschriebenen „pulsierenden Lebens“ und es war echt intensiv. Im übrigen ist damit alleine Istanbul fast doppelt so groß wie Bulgarien (7,6 Mio. Einwohner)….

Die kleine Straße vor der unser Bus hielt war den halben Tag nicht passierbar, da überall Autos und Lastenfahrer unterwegs waren. So mussten wir auf der Hauptstraße aussteigen und schnell unsere Sachen zusammensuchen und Laufen. Auch etwas das ich noch nie gesehen habe – da die Straßen oft zu klein oder zu verstopft sind, werden viele Lasten von einzelen Personen mit Sackkarren über dem Rücken durch die Straßen gefahren.

Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel gings dann los – unser persönlicher Guide führte uns zu den Obelisken und zur Blauen Moschee. Wie so oft hat die Religion die beeindruckendsten Bauten erschaffen – und die Blaue Moschee ist wirklich schön. Ein ganz anderer Stil als die dunklen, verrußten orthodoxen Kirchen hier und auch sehr viel freundlicher. Obligatorisch ist natürlich das Schuhe ausziehen für alle – und alle Frauen müssen ein Kopftuch anlegen. Ebenso bekommen alle, die kurze Hosen oder Röcke tragen, einen Rock geliehen. Die Kopftuchpflicht im Innern der Kirche wird dann aber nicht mehr so sehr ernst genommen und viele Frauen ziehen sich das Kopftuch wieder ab.

Die zweite große Sehenswürdigkeit für den Tag war die Cisterna Basilica – eine bereits im 6. Jahrhundert nach Christus erbaute Zisterne für etwa 80.000 Kubikmeter Wasser. Das ist etwa die Menge Wasser, die heute die die Einwohner der Stadt Frankfurt an einem Tag verbraucht. Gedacht war die Zisterne für den kaiserlichen Palast und für den Fall einer Belagerung. Obwohl es nicht wirklich viel zu sehen gibt – außer zwei Medusen-Köpfe als Säulenfundament – ist auch der Besucht dort recht beeindruckend. Warum genau fällt mir schwer zu sagen – vielleicht wegen des Alters des Ortes oder wegen der beeindruckenden Bausubstanz…

Nach der Zisterne waren wir aber alle schon recht müde und sind wieder ins Hotel und haben uns auf den Abend vorbereitet. Es ging mit der Tram (die ich im übrigen sehr beeindruckend fand – haben sich sicherlich schon viele von Euch gedacht…) und mit einer unterirdischen Standseilbahn in den Stadtteil Taksim – die Partymeile Istanbuls….

Mehr aus Istanbul dann bald im nächsten Blogeintrag…

Tags: Reisen