Lokalbahnhof

Nicht nur der tägliche Einstieg ins Chaos

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Die erste Vorlesung…

März 2nd, 2010 · 2 Kommentare

…“Crosscultural Communications“ war heute. Die Komilitonen waren sehr nett – wenn heute alle da waren, werden wir zu fünft sein. Zur Professorin fällt mir leider eher schwer, etwas zu sagen:

Die Vorlesung ist nämlich ausgefallen. Nächste Woche gibt es wieder eine, so sagte man – leider bin ich nächste Woche nicht hier. Die nächste Vorlesung habe ich am Donnerstag.

Morgen ist in Bulgarien nämlich Nationalfeiertag – „Tag der Befreiung Bulgariens vom osmanischen Joch“. Ganz praktisch, da heute Abend „Baba Marta Party“ ist. Dresscode ist rot und weiß – jeder der Bulgarien und seine Bräuche kennen sollte, weiss worum es geht. Zu jedem ersten März wird hier ein Brauch namens „Мартеница/Marteniza“ gefeiert. Der Brauch an sich ist ein sehr netter: Freunde schenken sich gegenseitig rot-weiße Bändchen, sogenannte „Martenizi“ (mehrere Marteniza) die man sich um das linke Handgelenk bindet. Sie sollen Gesundheit und ein langes Leben bringen. Man trägt sie bis man ab dem 1. März wahlweise einen Storch oder ein erstes Anzeichen von Frühling sieht. Dann bindet man das Bändchen an den Baum/Strauch, der schon ausgetrieben hat oder legt das Bändchen unter einen Stein. Wenn man nach einigen Wochen unter dem Stein Würmer, Käfer oder sonstiges Getier findet, dann wird man ein gesundes Jahr erleben. Die genaue Herkunft des Brauches ist in einem Wikipedia-Artikel erklärt – obwohl ich nicht weiss, ob das dort alles korrekt ist. Wie das bei Bräuchen ja oft passiert, kennt ihn jeder ein bisschen anders und hat noch die ein oder andere Anekdote dazugemischt. In Ivans Blog gibt es auch einen Artikel zu Marteniza mit Bildern – leider ist hier das Wetter sehr schlecht und es gibt noch so gar kein Anzeichen für Frühling, daher tragen alle ihr „Тчестита баба Марта/Tschestita Baba Marta“ noch am Handgelenk oder auf der Jacke/Pulli.

In rot-weiß geht es auf jeden Fall gleich in die „Бар на края на Вселената/Bar am Ende des Universums„. Kommt dem ein oder anderen vielleicht auch bekannt vor. Sie befindet sich allerdings weniger nur als einen Kilometer von mir entfernt. Ich glaube ich bin trotzdem nicht auf Froschstern B. Obwohl ein Augenzeugenbericht vom Ende des Universums im Physikalischen Verein/Sternwarte Frankfurt sicher seinen Reiz hätte…

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